Antworten nach Sorte: Ein Toter führt uns an · Auf Deutsch (auf Antimodernism und später) — Catholisch ist halt besser · Commune und Goethehof
Im deutschen Sprachraum hatte die Pariser Commune schlechte Presse, zweifelsohne wegen den Mord am Erzbischoff.
Ich muß gestehen, Februar 1934, Goethehof, war eine Wiederholung der Commune und der Blutwoche.
Bei der Blutwoche war der Präsident Thiers eben kein Catholik. In der heutigen Fassung der frz. Wikipädie zu Thiers steht nicht daß er Deist war, in der Fassung vom 21. Dez. 2021 schon. Er ruht auf Père-Lachaise. Trotzdem hatten deutsche Catholiken für ihn zu viel Sympathie. Und für den Communarden zu wenig. Insofern war Feber 1934 weniger entschuldigbar als die Blutwoche gegen den Communarden, weil eben die Regierung catholisch war.
Woher weiß ich dies?
Franziskaner im Dritten Reich schrieben und veröffentlichten einen Catechismus für Arbeiter. Eine der Fragen war:
— Warum haben die Communarden so viel geplündert bei so reichen Leuten, und die Rothschilds haben sie nicht geplündert?
— Weil die Sozialisten eine Judenschutztruppe sind.
Eine richtigere Antwort wäre, das Rothschild-Spital existierte schon, und gab wärend der Commune kostenlos Krankenpflege an den Communarden. Es war nicht Parteischkeit für Juden sosehr wie Dankbarkeit. Aber für deutsche Catholiken dieser Zeit war dies glaubhaft. Daher eine etwas zu große Dämonisierung einfacher Leute die Sozialisten sind.
Das Niederschlagen vom Goethehof war blutig weil mann Angst hatte. Dr. Alfred Maleta (ehemals an der Vaterländischen Front) sagte, als er am Ersten Mai Sozialdemocraten marschieren sah (vor Feber 1934) hatte er Angst wegen den Sowietmützen, wegen den Roten Sternen.* Dabei war der Sozialist Otto Bauer kein großer Anführer.** Mann hätte vielleicht mit weniger Blut den Goethehof räumen können.
Eine Österreicherin die ich ehre war sehr empöhrt weil ich zu Dollfuß stand, warscheinlich wegen Feber 1934. Das war der eine Fehler. Der andere, das waren die Aufenthaltslager. Wenigstens hätte von Schuschnigg sie abwickeln sollen vor dem Anschluß. Die Nazis machten da was ganz anderes und viel schlimmeres.
Allerdings, die NSDAP wurde schon 1933 aufgehoben, wie die Sozialdemocraten 1934 wegen Gewalttaten, im Fall der NSDAP, Bombenanschlägen. Und die Communisten am 26. Mai 1933 (illegal weiterlebend beteiligten sie sich am Feber-Kampf des Schutzbundes).
Was anders als nach der Commune, in März wurde eine Einheitsgewerkschaft gegründet.*** Nicht sehr frei, aber eine Gewerkschaft. Nach der Commune war die anfängliche III. Republik begannen Gewerkschaften und wurden dann in 1972 durch Gesetzen eingeschränkt, z. B. durften sie nicht international sein oder Streike anstellen.
Hans Georg Lundahl
Paris
den hl. Franz von Assisi
4. Oct. 2025
Assisii, in Umbria, natalis sancti Francisci, Levitae et Confessoris; qui trium Ordinum, scilicet Fratrum Minorum, Pauperum Dominarum, ac Fratrum et Sororum de Poenitentia, Fundator exstitit. Ipsius autem vitam, sanctitate ac miraculis plenam, sanctus Bonaventura conscripsit.
* Der Abschnitt beginnt 35 Minuten hinein im Video:
Ein Toter führt uns an Teil 1 (1989)
Friguta Perong | 10 Aug. 2023
https://www.youtube.com/watch?v=qm6VrypZhP4
** Abschnitte mit Anne Kohn-Feuermann, Ferdinand Berger, Univ.Prof. Maria Jahoda beginnen 32 Minuten im selben Video. Sie gehen dem Abschnitt mit Herrn Dr. Maleta vor. Dazwischen kurze Abscnitte aus Nachrichten-Filmen. Alle sagen das gleiche, menschlich gesehen hatte der Aufstand in Feber 1934 keine Chance, sie war zu schlecht geleitet. (Und am lieben Gott hat mann sich nicht gewendet).
*** Abschnitt beginnt 36 Min. 46 Sec. im Video.