Im Jahr 376 soll er in Köln ein Monasterium zu Ehren der Märtyrer Cornelius und Cyprianus geweiht haben. Hieraus entstand das spätere Stift St. Severin.
Im Jahr 397 soll er, Gregor von Tours zufolge, in der Todesstunde des heiligen Bischofs Martin von Tours, mit dem er befreundet war, den himmlischen Chorgesang der Engel vernommen haben. Diese Legende könnte darauf hindeuten, dass der heilige Severin ähnlich sozial-karitativ engagiert war wie der heilige Martin.
Diese Legende könnte darauf hindeuten, daß er in der Todesstunde des heiligen Bischofs Martin von Tours, mit dem er befreundet war, den himmlischen Chorgesang der Engel vernommen hat. Daß er ähnlich almosenfreundlich war wie der hl. Martin erklärt aber ihre Freundschaft.
Es setzt vort:
Wenn der Vita Severini des späten 9. oder 10. Jahrhunderts zufolge Severin längere Zeit in Bordeaux wirkte, er dort verstarb und sein Leichnam später nach Köln überführt wurde, so dürfte diese Nachricht auf die Verwechslung mit einem gleichnamigen Bischof von Bordeaux zurückgehen.
Bei dem Erzbistum Bordeaux steht aber:
Das Bistum Bordeaux wurde im Jahr 314 errichtet, der erste Bischof war Oriental. Die Heiligen Delphin (380–404), Amandus (404–410 und 420–432) und Severin von Köln (410) wirkten als Bischöfe in Bordeaux.
Also, ich würde eher sagen:
Wenn der Vita Severini des späten 9. oder 10. Jahrhunderts zufolge Severin längere Zeit in Bordeaux wirkte, er dort verstarb und sein Leichnam später nach Köln überführt wurde, so dürfte diese Nachricht darauf zurückgehen daß der hl. Severin erst in Köln und dann in Bordeaux Bischof war. Und dann wieder nach dem Sterben zurückkam.
Aber manche haben wirklich eine Manie dafür eine andere Geschichte als die überlieferte zu reconstruieren.
Nun, wie komme ich zum hl. Severin von Köln? Im Martyrologium (November) finde ich die Nachricht:
Apud Swelmensem civitatem, in Germania, passio sancti Engelberti, Episcopi Coloniensis, qui, cum illuc ex oppido Sosatio ad templum dedicandum pergeret, a sicariis interceptus in via multisque vulneribus caesus, gloriosum pro defensione ecclesiasticae libertatis et Romanae Ecclesiae obedientia martyrium subiit.
Nun, Swelmensis Civitas und Sosatio sind Schwelm und Soest. Ich mußte in der Wikipädie über diesem kölner Bischof nachschalgen. Der hl. Engelbert war demnach so ein ähnlicher Heiliger wie in England der hl. Thomas Becket.
Er führte mich einerseits zum Albigenserkreuzzug und dabei auch zum Leopold VI von Österreich und Thomasîn von Cerklaere mit dem Welschen Gast. Andererseits aber auch zum Severin von Köln. Und zu der Manie der Reconstrukzion.
Nun, gestorben für die Freiheit der Kirche und der Römischen Kirche Gehorsam sagt das Martyrologium. Ich denke das ist nicht gelogen. Aber hier ist die Version des Wikipädisten:
Als Drahtzieher hinter dem Überfall werden Walram IV. von Limburg und andere Grafen vermutet. Ein Hinweis auf die Beteiligung Walrams ist die Einnahme einer kurkölnischen Burg durch ein limburgisches Heer zwei Tage nach Engelberts Tod, für deren Planung und Vorbereitung deutlich mehr als zwei Tage erforderlich gewesen sein dürften. Graf Friedrich II. und andere Adelige in Westfalen und im Rheinland standen in Opposition zu Engelbert, der seine Macht weiter ausbauen wollte und deshalb u.a. Anspruch auf einige lukrative Vogteien erhob, die bis dahin den genannten Adeligen gehört hatten. Die Einwohner der Stadt Soest nutzten die Gelegenheit und entfestigten unmittelbar nach Engelberts Ermordung die bischöfliche Zwingburg im Stadtgebiet, das bischöfliche Palatium.
Der Versuch, Engelberts Leiche auf den Stammsitz Schloss Burg zu bringen, scheiterte, da dem Leichenzug der Zutritt verwehrt wurde. Sein Leichnam wurde nach Köln verbracht, durch Kochen wurden die Knochen vom Fleisch gelöst, das Fleisch im Turm des alten Doms zu Köln bestattet, sein Herz bei den von den Bergischen Grafen angesiedelten Zisterziensermönchen in Altenberg. Die Knochen wurden nach mittelalterlichem Rechtsbrauch zur Klageerhebung benötigt und deshalb in einen Schrein gelegt, um sie vorzeigen zu können.
Am 14. November 1226 wurde Friedrich von Isenberg nach seiner Rückkehr von einer Rom-Reise, wo er erfolglos versucht hatte, den Papst von seiner Unschuld zu überzeugen, in Lüttich ergriffen. Er wurde von dem Grafen von Geldern ausgeliefert und anschließend in Köln gerädert. Seine Besitzungen Nienbrügge, Befestigungsanlagen um die Siedlung, Burg und Brücke sowie die Burg Isenberg bei Hattingen wurden durch den Grafen Adolf I. von der Mark geschleift. Die Bürger von Nienbrügge wurden von Adolf zwischen Lippe und Ahse auf dem „Ham“ angesiedelt, wo er am Aschermittwoch 1226 die Stadt Hamm gründete.
Engelbert wollte seine Macht ausbauen? "Graf Friedrich II. und andere Adelige in Westfalen und im Rheinland standen in Opposition zu Engelbert, der seine Macht weiter ausbauen wollte und deshalb u.a. Anspruch auf einige lukrative Vogteien erhob, die bis dahin den genannten Adeligen gehört hatten." Schon möglich. Aber wegen wen und gegen wen? "Ein Hinweis auf die Beteiligung Walrams ist die Einnahme einer kurkölnischen Burg durch ein limburgisches Heer zwei Tage nach Engelberts Tod, für deren Planung und Vorbereitung deutlich mehr als zwei Tage erforderlich gewesen sein dürften." Und: "Am 14. November 1226 wurde Friedrich von Isenberg nach seiner Rückkehr von einer Rom-Reise, wo er erfolglos versucht hatte, den Papst von seiner Unschuld zu überzeugen, in Lüttich ergriffen."
Nun, gehen wir zu einem anderen Artikel, den über Friedrich von Isenberg:
Am 15. März befahl der Papst, dass Engelbert und seine Suffragane zu verbieten haben, dass Kirchen freiwerdende Vogteien wieder vergeben oder mehrere Vögte nehmen, um die Bedrückungen durch die Vögte zu vermeiden. Von nun an war Engelbert also mit der Angelegenheit befasst. Dabei bemerkte er, dass selbst der Fürstbischof von Paderborn sich an den Ausbeutungen seiner Untergebenen beteiligte. Da dieser ihm für einen offenen Konflikt zu stark erschien, wiegelte Engelbert die Bürger des Bistums gegen den in Paderborn ansässigen Fürstbischof auf und verlangte von ihnen, seinem Gegenspieler den Gehorsam zu verweigern. Da die Aufforderung wenig Erfolg hatte, ließ der Erzbischof auf kölnischem Gebiete, darunter auch auf den Grundstücken der Lehnsgüter längs des Hellweges bis Paderborn, Sturmburgen errichten, um so die Waren, die für Paderborn bestimmt waren, nicht mehr in das Gebiet des Fürstbischofs zu lassen.
Der Fürstbischof von Paderborn hielt dem Druck nicht lange stand. 1223 gab er die Erpressungen gegen seine Untertanen auf. Dies galt allerdings nicht für die kleineren Edelherren, die die Erpressungen fortführten. Der Versuch einer friedlichen Einigung scheiterte. Friedrich lehnte sogar eine Ausgleichszahlung aus Engelberts Privatvermögen ab. Der Papst aber verlangte eine Klärung der Angelegenheit.
Landtag in Soest
Zur Klärung rief Engelbert einen Landtag im November 1225 nach Soest ein. Alle Edlen des Landes Westfalen und Engern folgten dieser Einladung. Die Stimmung war aufgeheizt, da Engelbert durch seine Praxis der Landnahme und der Machtbeschränkung anderer beinahe den ganzen Adel gegen sich hatte. Bei der gemeinsamen Besprechung auf diesem Landtag drohte der Erzbischof mit dem Wormser Konkordat von 1122 und 1213, das beinhaltete, dass die weltlichen Grafen und Edlen durch kirchliche Ministeriale entmachtet werden könnten. Diese Warnung erzeugte großen Unmut bei verschiedenen Grafen und Edlen. Friedrich versuchte mit seinem Onkel Engelbert von Berg vergeblich eine friedliche Einigung bezüglich der Vogtei über die Reichsabtei Essen zu erzielen, die Friedrich nach damaligen Klagen eigennützig und zu deren Schaden missbrauchte. Die Zusammenkunft in Soest musste schließlich ergebnislos abgebrochen werden.
Graf Friedrich von Isenberg, der wie die anderen Adeligen um seine Unabhängigkeit fürchtete, kam in der Folge zu einem konspirativen Treffen mit anderen Adeligen zusammen, auf die Engelbert in der bezeichneten Angelegenheit Druck ausübte. Die Adeligen mussten befürchten, die Einnahmen, die sie durch gelegentliche Erpressungen hatten, zu verlieren. Für den Fall, dass sie die Ausbeutung ihrer Untergebenen nicht unterließen, drohte der Erzbischof ihnen an, ihre ererbten Vogteirechte einzuziehen. Ein Großteil von Friedrichs Besitz beruhte auf derartigen Rechten. Eingetragen in den beiden Isenberger Vogteirollen finden sich dort 36 Oberhöfe mit 1.440 Bauerngütern in 905 Orten, die zu seiner ererbten Vogteiherrschaft gehörten. Sein sonstiger Privatbesitz umfasste nur 19 Oberhöfe. Friedrich wäre in diesem Fall also auf einen Schlag verarmt, bei den anderen Betroffenen dürfte es ähnlich ausgesehen haben. In der Folge stellte sich Friedrich an die Spitze des Widerstandes gegen den Erzbischof von Köln.
Ich denke, jetzt stimmt es besser mit den Worten des Martyrologiums. Bei der Wikipädie nicht nur bei einem Artikel bleiben!
Hans-Georg Lundahl
Universitätsbibliotheke von
Nanterre / Paris X
Tag des hl. Engelbert
7-XI-2013
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